Der Deutsche Wachtelhund kommt hauptsächlich in zwei Farbschlägen vor, nämlich Braun und Braunschimmel, die innerhalb der Rasse weitgehend getrennt gezüchtet werden (d.h. Mischpaarungen müssen genehmigt werden)
Allerdings wurden nach dem Krieg, als nur noch wenig Zuchtmaterial vorhanden war, vermehrt Mischpaarungen durchgeführt, so dass heute eigentlich keine "rein braunen" Linien mehr vorhanden sind, bei den Braunschimmeln ist es ähnlich, da diesen über ausmendelnde Braunschecken immer Blut der braunen Linien zugeführt wurde. So ist es auch heute nicht mehr zutreffend, wie R.Friess es noch beschrieben hatte, dass die beiden Farbschläge unterschiedliche Arbeitseigenschaften hätten, sondern auch diese haben sich vermischt.
\ Lady vom Hopfenhof VDH/DW 90-183
rein Brauner Wachtelhund
weißer Brustfleck unterschiedlicher Größe, evtl. weiße Zehen sind möglich
von diesen beiden Hunden sind die Namen z.Zt. leider nicht bekannt
zwei typische Braunschimmel
Braune Platten, übrige Bereiche dunkel geschimmelt, meist helle Rutenspitze, oft schmale Blesse oder kleiner Stirnfleck
Daneben kommen auch Rotschimmel vor
\ Astor von der Schauenburg VDH/DW 00-381
Braunschimmel / Mantelschimmel
nur wenige geschimmelte Bereiche, über den Rücken ganz braun,
typisch zu erkennen das helle Rutenende
\S Jogi vom Hahnenkamm VDH/DW 04-413
Brauner Wachtelhund mit Rotem Brand
diese werden den Braunen zugerechnet und sind relativ selten
\ Carmina Wahrto VDH/DW 06-512
Diese Farbe nennt sich beim DW Rehrot,
und kann von dunkel hirschrot bis hell sandfarben variieren,
die Roten werden dem Braunen Farbschlag zugerechnet
zwei Welpen aus dem Z-Wurf vom Hopfenhof im Goldenen Grund 2014
Bei den Welpen ist der unterschiedliche Rot-Farbton zu erkennen, sehr hell und sehr dunkel.
>S Hakim von der Tanzlaube VDH/DW 99-372 GHStB 1877
eingetragen als Braunscheck, obwohl Läufe und Fang getüpfelt sind - der Übergang vom Schecken zum Helltiger (Brauntiger) ist wohl fliessend und man könnte darüber nachdenken, ob eine Unterscheidung hier überhaupt notwendig ist.
\ Gitta vom Plackweg VDH/DW 99-328 GHStB 1862
Rotscheck
hier dunkel hirschrote Platten, übriges Fell weiss
echte Schecken werden eigentlich noch den Braunen zugerechnet, dürfen aber mit Braunen und Braunschimmeln gleichermassen verpaart werden.
>S Cira von der Balthasarley VDH/DW 03-183
viele Hunde, die auf den ersten Blick als Schecken eingeschätzt werden, sind in Wirklichkeit Helltiger, da die weissen Bereiche mehr oder weniger dunkle Tupfen enthalten.
(etwas seltsamer Ausdruck - Tiger haben eigentlich Streifen, aber ich glaube bei Pferden nennt man das auch Tigerschecken)
Diese werden den Braunschimmeln zugerechnet
ein Braunschimmel mit Rotem Brand
ebenfalls selten
Die schwarze Farbe kommt beim Deutschen Wachtelhund nie vor.
So steht es im Standard:
Farbe:
Der Deutsche Wachtelhund wird in zwei Farbschlägen gezüchtet:
a) Einfarbig braun, seltener auch rot*, oft mit weißen oder geschimmelten Abzeichen an Brust und Zehen.
b) Braun-, seltener auch Rotschimmel*; als Grundfarbe stehen braune bzw. rote* Haare mit weißen dicht gemischt; oft mit braunem bzw. rotem* Kopf sowie Platten, auch Mantel über den ganzen Rücken.
Zu diesem Farbschlag gehören auch Schecken mit weißer Grundfarbe und großen braunen bzw. roten* Platten sowie Tiger, bei denen die weiße Grundfarbe zusätzlich mit braunen bzw. roten* Büscheln gesprenkelt oder getupft ist, auch wenn sie aus einfarbigen Eltern fallen.
In beiden Farbschlägen kommen rote* Abzeichen (Brand) über den Augen, am Fang, Läufen und Waidloch vor.
*) Hierzu gehören alle vorkommenden rötlichen (fuchs-, reh- oder hirschrot) Varianten.
Es wird also alles, was von der Genetik her möglich ist, als Farbe anerkannt so nach dem Motto:
Ein guter Hund kann keine schlechte Farbe haben!
Das ist m.e. auch der Vorteil von Jagdhunderassen gegenüber reinen Schönheitszuchten, hier stehen Leistung und Gesundheit im Vordergrund, die Farbe oder ob das Haarkleid glatt oder gewellt, länger oder kürzer ist, wird zwar registriert, fällt aber nicht wesentlich ins Gewicht.
Das war bei den Wachtelhunden nicht immer so, gerade die roten waren lange Zeit verpönt und wurden teilweise garnicht aufgezogen. Durch andere Jagdarten (Bewegungsjagden auf Schwarzwild) erfreuen sich heute die roten, Schecken und sehr helle Schimmel steigender Beliebtheit.
Ein Bergjäger wird aber heute noch nicht mit einer "Blendlaterne" auf Pirschgang gehen wollen, sondern einen Braunen oder Dunkelschimmel bevorzugen.
Nun ist es wesentlich leichter rote Hunde zu züchten, wenn die Nachfrage da ist, als eine gute fast rein braune Linie aufzubauen. Das verleitet natürlich einzelne Züchter sehr eng zu züchten. Das sind zwar auch leistungsstarke Hunde, kann aber auch schnell ins Gegenteil umkippen, wenn man es übertreibt. Auch den Hunden mit sehr viel weiss stehe ich skeptisch gegenüber, da es mehrere Rassen gibt, bei denen extreme Weißfärbung mit gesundheitlichen Problemen gekoppelt sein kann. Deshalb sollte man solche Hunde möglichst mit Partnern mit viel Farbe paaren.
I.W. Feb-2007
Dieser Artikel wurde bereits vor einigen Jahren auf der Website des Wachtel-Forums veröffentlicht, die jedoch seit 2018 nicht mehr online ist